Erdbestattungen
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Die Kraft der Tradition
Die traditionsreichste Bestattungsform ist und bleibt die Erdbestattung. Sie ist eine sehr persönliche Art der Bestattung.
Nicht nur in unseren Breitengraden, sondern auch in anderen Kulturen wird die Bestattung in der Erde vollzogen. Diese Bestattungsform, bei der die verstorbene Person der Erde übergeben wird und somit der Körper die natürliche Rückkehr des Körpers zur Erde vollzieht, beinhaltet eine respektvolle und würdevolle Symbolik in sich.
In der Gewissheit, seinem Angehörigen ganz nach zu sein, bekommen die Hinterbliebenen einen Ort der Erinnerung, des Trostes und des Gedenkens.
Themenübersicht
Die Erdbestattung
Ablauf einer Erdbestattung
Vor- & Nachteile einer Erdbestattung
Grabarten bei einer Erdbestattung
Häufig gestellte Fragen
DIE ERDBESTATTUNG
Würdevoll
und nachhaltig
Bei einer Erdbestattung wird die verstorbene Person in einem Sarg auf einem Friedhof beigesetzt.
Die Bestattung im Sarg erfolgt meist innerhalb kürzerer Zeit als dies bei der Urnenbeisetzung der Fall ist. Die Hinterbliebenen planen gemeinsam mit dem Bestatter während des Trauergesprächs die Bestattung des Verstorbenen, sofern es keinen letzten Willen gibt.

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Ablauf einer Erdbestattung
Wir holen die verstorbene Person ab und bereiten sie für die Bestattung vor. In diesem Prozess wird die verstorbene Person gewaschen, angekleidet und in den Sarg gebetet. Bevor der Sarg der Erde übergeben wird, findet häufig eine Trauerfeier in der Kirche oder einer Aussegnungshalle statt. Während der Trauerfeier, bei der ein Geistlicher oder ein Trauerredner spricht, haben die Angehörigen die Freiheit, durch das Teilen von Erinnerungen Abschied zu nehmen. Im Anschluss an die Trauerfeier wird der Sarg in einem Trauerzug zu seinem Grab begleitet. Nachfolgend wird der Sarg in das Grab abgelassen und es können letzte Worte, Gebete oder rituelle Handlungen durchgeführt werden. Die Trauernden haben Gelegenheit, Blumen oder andere Gegenstände dem Sarg beizugeben. Nachdem die Trauergemeinde das Grab verlassen hat, wird das Grab verschlossen und hergerichtet.
Nach der Bestattung versammeln sich die Trauergäste gemeinsam in einer Gaststätte, um in Gesprächen Raum für Trauer zu schaffen.
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Vor- und Nachteile
einer Erdbestattung

Vorteile
Tradition mit Rückkehr zur Natur
Die Erdbestattung knüpft an langjährige religiöse Traditionen an und bewahrt diese.
Hinterbliebene finden Trost an einem Ort der Erinnerung für ihre Verstorbenen.
Persönliche Gestaltungsmöglichkeiten erlauben eine individuelle Dekoration des Grabs mit Pflanzen, Blumen, Erinnerungsstücken, Steinen oder Kerzen.
Natürliche friedliche Umgebung
Friedhöfe bieten eine naturnahe und parkähnliche Atmosphäre, die Ruhe ausstrahlt und zur Besinnung einlädt.
Gute und einfache Erreichbarkeit
Besonders ältere Angehörige profitieren von der bequemen Zugänglichkeit der Friedhöfe und der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Präsenz der verstorbenen Person:
Die Bestattung im Sarg kann einigen Hinterbliebenen ermöglichen, die Präsenz des oder der Verstorbenen besser zu erfassen und zu verarbeiten.
Nachteile
Zeitliche Einschränkung
Die Erdbestattung erfolgt üblicherweise innerhalb von 4 bis 10 Tagen nach dem Tod, was den Angehörigen einen engen Zeitrahmen für Entscheidungen gibt.
Finanzielle Überlegungen
Die Kosten für eine Erdbestattung können durch Friedhofsgebühren, den Grabstein und mögliche Grabpflege höher ausfallen oder es können Folgekosten entstehen.
Begrenzte Wahlmöglichkeiten:
Im Gegensatz zur Feuerbestattung gibt es bei der Erdbestattung nur eine Option: die Bestattung auf dem Friedhof.
Langfristige Verpflichtung
Ein Grab auf einem Friedhof wird üblicherweise für mindestens 20 Jahre gemietet, was langfristige Verpflichtungen für die Angehörigen bedeutet.

Gängige Grabarten für
eine Sargbeisetzung
Die Erdbestattung, als traditionelle Bestattungsform, findet immer auf Friedhöfen statt. Dabei wird die verstorbene Person in einen hölzernen Sarg gebettet und in der Erde bestattet.

EINZELGRAB
Ein Einzelgrab ist nur für die Bestattung eines Menschen vorgesehen. In einem Einzelgrab können beispielsweise keine Eheleute gemeinsam beigesetzt werden.
GEMEINSCHAFTSGRAB
Ein Gemeinschaftsgrab ist ein besonders gestalteter Bereich auf einem Friedhof für die Beisetzung einer bestimmten zusammengehörigen Gruppe. Anders als bei der anonymen Bestattung wird dabei die Identität der Verstorbenen namentlich vermerkt.
GRUFT
Eine Gruft ist eine unterirdische Grabstätte, die oft aus Stein oder Beton besteht und über Generationen hinweg genutzt werden kann. Gruften können sich in Kirchen, Kapellen oder auf Friedhöfen befinden und bieten Platz für mehrere Bestattungen.
REIHENGRAB
Das Reihengrab ist in der Regel ein Einzelgrab auf einem Friedhof. Aufgrund der Tatsache, dass Reihengräber der Reihe nach vergeben werden, haben Sie als Angehörige keine Möglichkeit, die Lage und Größe des Grabes selbst zu bestimmen. Eine Verlängerung der Nutzungszeit ist üblicherweise nicht möglich.
ANONYMES GRAB
Den Angehörigen ist die genaue Bestattungsstelle nicht bekannt. Die Angehörigen können die Bestattung i.d.R. nicht begleiten. Einige Friedhöfe bieten mittlerweile die „namenlosen“ oder „Teil-anonymen“ Bestattungen an, bei der die Angehörigen die Bestattung begleiten dürfen. Es gibt i.d.R. keine sichtbaren Zeichen, die auf den Verstorbenen hinweisen.
FAMILIENGRAB
In einem Familiengrab können mehrere Mitglieder einer Familie gemeinsam beigesetzt werden. Viele Eheleute mögen den Gedanken, dass sie nach dem Tod einen Platz nebeneinander haben.
Häufig gestellte Fragen
Sind Erdbestattungen ohne Sarg möglich?
In einigen Regionen und Kulturen sind Bestattungen ohne Sarg möglich. Im Islam ist es üblich, Verstorbene ohne Sarg zu bestatten. Gemäß islamischen Glaubensgrundsätzen wird der Verstorbene in ein einfaches Tuch, das als „Kafan“ bekannt ist, gewickelt und dann direkt in die Erde gelegt. Viele Friedhöfe bieten ein entsprechendes Angebot dafür an.
Wie schnell muss eine Erdbestattung durchgeführt werden?
Die Bestattungsfristen können je nach den örtlichen Gesetzen und Bestimmungen variieren. In Hamburg gibt es eine Bestattungsfrist, die eingehalten werden muss, dies sind in der Regel 4 Tage nach Eintritt des Todes.
Es gibt jedoch Ausnahmen durch besondere Umstände, die eine Verlängerung oder Verkürzung dieser Frist rechtfertigen.
Grundsätzlich hat man ausreichend Zeit, um Abschied zu nehmen und zum Beispiel auf im Ausland lebende Angehörige zu warten.
Kann mein*e Partner*in neben meinem Grab bestattet werden?
Ja, oft ist es möglich, dass Partner*innen oder Ehegatt*innen nebeneinander oder untereinander auf einem Friedhof bestattet werden. Dies wird „Doppelgrab“ oder „Familiengrab“ genannt. Ein Doppelgrab ermöglicht es, zwei Verstorbene in benachbarten Gräbern oder in einer gemeinsamen Ruhestätte beizusetzen, sodass sie auch nach dem Tod in räumlicher Nähe zueinander sind. Es ist hilfreich, solche Wünsche bereits zu Lebzeiten zu klären, in einer Bestattungsvorsorge festzuhalten.
Was kostet eine Erdbestattung?
Die Kosten für eine Erdbestattung beginnen bei ca. 2.700 €.
Die Kosten können je nach gewählten Dienstleistungen und individuellen Vorstellungen variieren. Hier sind einige Faktoren, die die Kosten beeinflussen und erhöhen können:
Die Kosten für eine Grabstätte sind unterschiedlich, je nach Art (Erdgrab, Urnengrab, Wahlgrab, Reihengrab usw.) und Standort (Friedhof, Region). Die Gebühren für die Grabnutzung und -pflege können ebenfalls erheblich variieren.
Die Kosten für den Sarg unterscheiden sich je nach Material, Design und Hersteller.
Die Preise für Dienstleistungen, wie der Transport der verstorbenen Person, die Vorbereitung für die Bestattung, die Organisation der Zeremonie variieren.
Wenn ein Grabmal oder Grabstein gewünscht wird unterscheiden sich auch hier die Preise je nach Größe, Material und Gestaltung.
Bei einer Gedenkfeier, Trauerzeremonie oder anderen rituellen Veranstaltungen fallen Kosten an z.B. für den Veranstaltungsort, Blumen, Musik.
Gebühren für Sterbeurkunden, Friedhofsgenehmigungen und andere notwendige Dokumente können die Gesamtkosten beeinflussen.